Fragen wir kompetente Immobilienmakler nach den Trends der Zukunft, so würden diese wohl auf “Green Building“ setzen. Und tatsächlich: Immer mehr Anleger wollen in nachhaltige Gewerbe- oder Wohnimmobilien investieren. Einerseits, weil diese Investitionen gute Renditen versprechen, andererseits, weil sich hier auch ethische Aspekte gut verknüpfen lassen. Aber lohnt sich das Investieren in nachhaltige Immobilien wirklich?
Auf das Thema Nachhaltigkeit stoßen wir nicht nur beim Thema Immobilien, gerade liegen genau diese Dinge komplett im Trend: Ob in der Mode, im täglichen Arbeitsleben und eben in Sachen Wohnen. Der Grund: Beim Bau von Immobilien werden große Mengen an Ressourcen benötigt und verbraucht. Zwar sind nachhaltige Immobilienbauten aufwändig und benötigen in erster Linie eine nachhaltige Architektur, die ebenso laufend optimiert werden muss, dennoch lohnt es sich langfristig für den Investor. Warum?
Unbedingt. Auch, wenn es aktuell noch keine festgelegten Standards für “Green Buildings“ gibt. Immerhin gelten verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattungen und Verordnungen (EnEV oder EEWärmeG), wonach vor allem Immobilieninvestoren ein wenig in Zugzwang geraten.
Ebenso sollten wir einen Blick auf das Pariser Klimaabkommen aus 2015 werfen. Hierin wird klargestellt, dass sich der CO₂-Ausstoß in Deutschland um bis zu 90 % verringern muss. Und das mit Ziel 2050. Tatsächlich sind Immobilien in Deutschland zu einem Drittel für die kompletten CO₂-Emissionen verantwortlich.
Um deutlicher zu werden: Bis zum Jahr 2030 müssen Treibhausgase von Immobilien auf 72 Tonnen herabgesetzt werden. Aktuell liegen sie bei 119 Millionen Tonnen. Mit Blick auf die Zukunft: 2050 dürfen Gebäude maximal 14 kg CO₂ und 100 kWh verbrauchen. Aktuell verbrauchen Gebäude 94 kg CO₂ und 195 kWh. Wer an dieser Stelle also vorausschauend Investiert, der wird am Ende definitiv profitieren.
Der Grund für Investitionen in Immobilien ist klar: Rendite und Geld. Ethik und Sozialität stehen aber direkt an zweiter Stelle. Dennoch:
Als Investor einer nachhaltigen Immobilie beweist du unter anderem auch den nötigen Weitblick in Sachen Innovation und Digitalisierung. Aktuell sind Technologien wie die “Smart Real Estate-Technology“ noch bei Weitem nicht ausgeschöpft, was sich aber in Zukunft ändern wird. Vor allem im Hinblick auf die Energieeffizienz. Schon heute lassen sich Verbrauchsdaten in einem Wohnraum messen. Die Klimatisierung lässt sich anpassen, ebenso wie die Beleuchtung. Relevante Daten werden ständig untereinander ausgetauscht und verglichen, um die Betriebskosten einer Immobilie zu senken.
Ja, Nachhaltigkeit ist in der Immobilienbranche ein großer Wettbewerbsfaktor. Es muss dabei auch gar nicht immer die Investition in eine zertifizierte Immobilie sein. Auch nicht-zertifizierte Gebäude können die Ansprüche an die Nachhaltigkeit erfüllen. Solange die Aspekte ökonomisch, ökologisch und sozial in irgendeiner Form abgedeckt werden.
Die Frage aller Fragen von Investoren lautet oft: Sollte ich eine bereits nachhaltig errichtete Immobilie kaufen oder ein altes Objekt nachhaltig sanieren? An dieser Stelle müssen logischerweise mehrere Faktoren abgewogen werden.
Fakt ist: Ein altes Gebäude kann selbst mit der besten Sanierung oftmals nicht auf den Stand eines Neubaus gebracht werden. Der Grund: Ein Altbau wird nicht zu einem Passivhaus, wenn Geld in eine Isolierung, in neue Fenster oder einer neuen zeitgemäßen Heizung investiert wird. Und auch eine Photovoltaik-Anlage macht aus einem alten Gebäude noch kein energieeffizientes Haus.
Und: In das Thema Nachhaltigkeit beim Immobilienkauf müssen auch die Nebeneffekte einberechnet werden. So bedarf es die nötige Infrastruktur, also Straßen, Kanäle und Leitungen, die hier hineinfließen. Generell entscheidet der Individualfall: In manchen Regionen kann der Kauf einer neuen und nachhaltig erbauten Immobilie Sinn ergeben. In anderen Gegenden könnte die Sanierung sinnvoller sein.
Wer die verbrauchten Ressourcen seiner Immobilie in Zunft senken will, da diese einfach zu hoch sind, kann über eine nachhaltige Sanierung nachdenken. Aber: Sanierungsmaßnahmen sollten zwar laufende Verbräuche reduzieren, andererseits aber auch nicht mit zu hohen Kosten einhergehen. Immerhin sollte das Immobilieninvestment nicht plötzlich unrentabel werden, “nur“ um seinen Mietern nachhaltiges Wohnen zu ermöglichen.
Solar und Photovoltaik sind beliebt. Aber lohnt es sich als Investor von Immobilien wirklich, seine Gebäude nachzurüsten oder ein Objekt mit einer solchen Anlage zu kaufen?
Die gute Nachricht zuerst: Die Preise für Photovoltaik-Anlagen sind stark gesunden. Die schlechte Nachricht: Ob sich der Wert einer Immobilie erhöht, hängt von der Wirtschaftlichkeit der Anlage ab. Generell lässt sich der Wert einer Immobilie immer dann steigern, wenn energiebezogene Baumaßnahmen durchgeführt werden.
Je wirtschaftlicher also die Solaranlage arbeitet, umso höher der Immobilienwert. Wirklich lohnenswert wird es aber erst dann, wenn die Wertsteigerung der Immobilie, die ursprünglichen Anschaffungskosten übersteigt. Beim Verkauf des Objekts wird nicht nur der Wert der PV-Anlage, sondern auch die zukünftigen Einnahmen durch die Stromkostenersparnis und die Einkünfte der Einspeisevergütung einbezogen.
Wichtig: Aufgrund der leider niedrigen Einspeisevergütung und der steigenden Strompreise sollte man auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch setzen. Heißt: Der erzeugte Strom der Anlage sollte zum größtmöglichen Teil selbst benutzt und nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden.
INFO: Aktuell beträgt die Einspeisevergütung bei Anlagen mit weniger als 10 kWp bei 6,63 Cent pro Kilowattstunde. Bei größeren Anlagen unter 40 kWp wären es 6,44 Cent pro kWh und bei größeren PV Anlagen über 40 kWp 5,03 Cent.
Tipp: Mit Hilfe eines Photovoltaik Rechners können sich Eigentümer selbst errechnen, wie es um die Wirtschaftlichkeit einer Anlage bestellt ist. Wichtig ist zu wissen ist, dass die Einspeisevergütung für nur 20 Jahre gezahlt wird, danach wird lediglich eine geringe Vergütung bezahlt, wonach die PV Anlage unter als Post-EEG-Anlage zählt.
Nachhaltiges Bauen will gut geplant sein. Doch auch im Nachgang lassen sich im Rahmen einer Haussanierung einige Dinge unternehmen. Hier ein paar Tipps:
Nachhaltige Dämmstoffe sind beispielsweise:
Generell gibt es einige kleinere Maßnahmen, um ein Haus oder eine Wohnung energieeffizienter zu machen. Dafür müssen auch keine tausende von Euro investiert werden, es geht auch mit kleinerem Budget.
Tipp: Nachhaltigkeit wird staatlich gefördert. Beispielsweise fördert die KfW das Sanieren eines Hauses zum Effizienzhaus sehr großzügig. Beispielsweise sind Kredite von bis zu 150.000 Euro und Tilgungszuschüsse von bis zu 75.000 Euro drin, wenn der Energiebedarf im Anschluss von mindestens 55 % gedeckt wird. Wenn Sie mehr zum Thema Förderung diesbezüglich wissen wollen, lassen Sie sich gerne von uns beraten. Ferner findest du hier auch weitere Möglichkeiten für Fördermittel.
Die Investition in nachhaltige Immobilien wird sich langfristig lohnen, nicht nur aufgrund der zukünftig geltenden Gesetze oder aufgrund sozialer und ethischer Erwartungen. Nachhaltige Immobilien sind mehr wert und steigern die Rendite nachhaltig, die Wahrscheinlichkeit von Leerstand verringert sich, ebenso wie Ausfälle von Mieteinnahmen aufgrund schlechter Mieter.
Green Building ist im Trend und auch in unserem Portfolio finden Sie zahlreiche Immobilien, die diesem bereits folgen. Für mehr Fragen zum Thema dürfen Sie uns gerne jederzeit kontaktieren.